In einem Labor wird experimentiert und ausprobiert.
Stoffe werden gemischt, vermengt, getrennt und verglichen,
Rezepte ausprobiert, Ideen nachgegangen;
eine Expedition…
Das Farblabor dient zur Erforschung der Stoffe, meist Erden oder Pflanzen in meiner unmittelbaren Umgebung, aus denen sich Farben gewinnen lassen.
Das Becken, in dem sich heute das Schutzgebiet befindet, ist auf eine glaziäre Abflussbahn in einem Sander des Frankfurter Eisvorstoßes der Weichsel-Kaltzeit zurückzuführen. Der Wangeliner See war im frühen Holozän ein Durchströmungssee, dessen Kalkablagerungen eine Mächtigkeit von 5,7 m erreichen. Der See verlandete in der Trockenphase des Subboreals bis auf die heutige Restblänke. Im Subatlantikum setzte die Bildung des Durchströmungsmoores ein, dessen Torflager Mächtigkeiten von 1 - 2 m erreichen. Das Gebiet wird über Gräben zum Gehlsbach entwässert. (Quelle: Stiftung Naturschutz M-V)
In einem Erdhaufen, der bei Baggerarbeiten angefallen war, fand ich auffallend rotes, bröckeliges Gestein (1).
bei dem es sich höchstwahrscheinlich um Raseneisenstein handelt.
Daraus filterte ich ein Pigment (2). Es lies sich gut zerkleinern, fein mahlen und ergab eine sehr schöne intensive Erdfarbe (3) - vemalt auf weißem Papier)
Bei einem Spaziergang im Winter leuchteten auf einem Maulwurfshügel weiße Erdbröckchen.
Es war eine weiße Kreide, an der Torferde klebte. Deshalb wurde das Pigment dann auch kein Kreideweiß, sondern ein helles Grau.
(1) Fundstücke | (2) ausgeschlämmtes Pigment | (3) gestrichen auf einer Leinwand mit weißem Kreidegrund
Das Schwarz der torfigen Erde prägt die oberflächliche Bodenschicht.
Ich finde es interressant, auch daraus ein Pigment zu gewinnen und auszuprobieren, wie die daraus gewonnene Farbe sich verhält.
Das Pigment ist gebunden mit Kirschbaumgummi. Es ist eher bräunlich und sehr lasierend.
(1) Torferde | (2) ausgeschlämmtes Pigment | (3) gestrichen auf einer Papier
„Die Frühjahrsvariante des Kreuzdorn-Saftgrüns heißt Iris-Saftgrün. Zu seiner Herstellung wird der violette Saft aus den Blütenblättern der blauvioletten Schwertlilien ausgepreßt und mit etwas Alaun erhitzt. Sobald er mit Pergament in Berührung kommt, verwandelt er sich in ein leuchtendes Grün, ...“
Klaus-Peter Schäffel, „Wasserfarben aus Naturmaterialien selber machen“
Die Irisblüte (rotviolette Sorte)
EINLADUNG ZUR AUSSTELLUNG in RÖBEL/MÜRITZ
nächster Kurs: Naturfarben aus Erden und Pflanzen | Freitag, 13. bis Sonntag, 15. Juni 2025